Insolvenzverwalter geht nach BEV-Pleite von Verlusten aus

Insolvenzverwalter geht nach BEV-Pleite von Verlusten aus

Über die Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH (BEV) hat das Amtsgericht München mit Beschluss vom 29. Januar ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet. Das Unternehmen hat seine Energielieferungen mit Strom und Gas Anfang Februar eingestellt. Laut Insolvenzverwalter Axel Bierbach warten die betroffenen Kunden nach der Pleite des Billigstromanbieters noch auf rund 80 Millionen Euro. Große Chancen, das Geld wiederzusehen, haben sie laut Bierbach nicht: „Für die Kunden sieht es leider schlecht aus“, sagte der Insolvenzverwalter im Interview mit dem Handelsblatt am vergangen Montag.

Für die rund 700 betroffenen Kunden im Leverkusener Netzgebiet garantiert die Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG (EVL) eine unterbrechungsfreie Belieferung. Diese Leistung nennt sich Ersatzversorgung. Da die EVL der Grundversorger in der Stadt ist, springt sie automatisch ein und sichert so für alle Betroffenen die Strom- und Gasversorgung. Zurzeit schreibt die EVL die Kunden an und bietet neue Lieferverträge an. Diese Leistung hat die Energieversorgung Leverkusen in der Vergangenheit auch nach Insolvenzen anderer Wettbewerber wie Care Energy, Teldafax und Flexstrom übernommen. Zuletzt war die EVL im Dezember nach der Insolvenz der Deutsche Energie GmbH eingesprungen.

Probleme bei der BEV hatten sich laut Verbraucherzentrale NRW bereits seit Wochen abgezeichnet. Das Unternehmen hatte seine Preise derart erhöht, dass sich zahlreiche Kunden bei den Verbraucherzentralen beschwert hatten. „Der Fall BEV zeigt erneut, dass es für Verbraucherinnen und Verbraucher eine Zumutung ist, zu erkennen, welchem Energieversorger sie trauen können. Nach Teldafax, Flexstrom und Care Energy geht wieder ein Anbieter mit fragwürdigem Geschäftsmodell pleite. Verbraucher wären besser geschützt, würden Vergleichsportale beim Ranking der Energieanbieter stärker berücksichtigen müssen, ob diese nur kurzfristig oder dauerhaft günstige Tarife anbieten", sagte Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv), in einem Pressestatement.

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